31.05.2003
München03
Bewertungsnote:
1
Beschreibung:
Bericht von Eddi:
Bis kurz vor dem Start wußte ich noch nicht, welche Taktik
ich anwenden sollte.
Gemächlich angehen und langsam steigern (gefährlich bei so
einer geringen Teilnehmerzahl - ca. 110) oder möglichst lange möglichst weit vorne
mitzufahren, in der Hoffnung dass die anderen früher schlappmachen wie ich...
Ich
entschied mich für letzteres.
Zuerst wurde eine kleine neutralisierte Runde
gefahren. Dann ging es mit fliegendem Start auf die Rundstrecke von 5 km. Der Belag
ist durchgängig recht gut, allerdings kein Black Ice.
Ich war recht weit vorne (dritte
Gruppe glaube ich). Puls 180 im Windschatten - für die Streckenlänge viel zu hoch.
Dann
passierte es: Am Anfang der 2. Runde legte sich vor mir ein Skater quer, ich und
noch ein anderer stürzten.
Mein Kopf schlug heftig auf den Asphalt - mein Helm wird
jetzt nur noch von der äußeren Schale zusammengehalten, das Material darunter besteht
aus 2 Teilen. Außerdem üble Schürfwunden am Knie, kleinere Schürfungen an beiden
Armen, Händen, Schulter, blaue Flecke am Kopf. Nicht auszudenken, was ohne Helm passiert
wäre...
Ich brauchte erstmal ein paar Minuten, um abzuchecken, ob ich noch
stehen bzw. skaten kann. Da kein Sanka kam, entschloß ich mich weiterzufahren. Die
Gruppen waren natürlich über alle Berge. So fuhr ich zunächst mit einem Skater weiter,
später gesellte sich eine Radfahrerin und 2 Handybiker dazu. Zu diesem Zeitpunkt
war wirklich alles auf der Strecke, auch Tandems, die einen ganz guten Windschatten
abgaben. Eng wurde es eigentlich nie. In der 10. Runde kam eine Überrundungsgruppe
vorbei. Ich hängte mich dran, konnte das Tempo auch gut halten. Die Gruppe wurde
von Runde zu Runde kleiner.
Bei jeder Fahrt durch den Start-/Zielbereich wurde
die Rundenanzahl angesagt. So oft wie ich wurde namentlich wahrscheinlich keiner
erwähnt :)
"Jetzt kommt die Gruppe in Runde X, außer Eddi Deuchert, für ihn die
Runde x-1".
Toller Service, man braucht nicht mitzuzählen.
Gegen Ende der 20.
Runde der Gruppe war es eigentlich keine Gruppe mehr, sondern nur noch ein Skater
und ich... 2 fuhren davon und die anderen sind nach und nach abgefallen.
Und dann
kam das härteste des Tages: Nachdem ich meinen Mitstreiter im Ziel abgeliefert hatte,
mußte ich noch meine 20. Runde fahren...ganz allein.
Das war das übelste des ganzen
Tages... ich gab alles, wurde auch von keinem mehr eingeholt und kam vermutlich mit
einer Zeit zwischen 3.35 und 3.45 ins Ziel. Genau kann ich es nicht sagen, die Ergebnisse
sind noch nicht da, und mein Pulsmesser funzte seit dem Sturz nicht mehr.
Fazit:
Mein
persönliches Ziel habe ich nicht erreicht - ich wolle das Frauenrennen gewinnen ;)
Die
Veranstaltung ist ein Erlebnis, aber mit dem One-Eleven nicht zu vergleichen. Ich
fand das Rennen heute sehr viel anstrengender. Im Gegensatz zum 111 gibt es keine
Erholungsphasen bergab, man muß ununterbrochen Gas geben. Die Strecke ist langweilig
- ein Rechteck mit 90-Grad-Kurven. Die Organisation ist ganz gut, zu bemängeln ist
lediglich ein Getränkestand mit Bechern.
Teamerfolge:
Bilder: