Bodenseeumrundung 2013

Mittwoch, 7. November 2012 um 00:00
Wir haben über die Jahre hinweg doch schon einige Erfahrung sammeln können, hinsichtlich Streckenführung, Streckenlänge und insbesondere auch in Bezug auf die erforderliche konditionelle Verfassung für eine so anspruchsvolle Skatetour wie die Bodensee-(Teil-)Umrundung. Jedes Jahr erleben wir (aber zum Glück nur wenige) Teilnehmer, die sich überschätzen, entweder in Bezug auf das Tempo, die dann zu lange in den schnelleren Gruppen skaten und zum Schluss hin einen Einbruch erleben oder die zu ehrgeizig sind, um in Romanshorn zum Beispiel die Tour abzukürzen, obwohl sie bereits "am Ende" ihrer Kraft sind.

Wenn wir (Guides) Teilnehmern die Empfehlung aussprechen, doch die Runde besser nicht komplett zu fahren, soll niemand beleidigt oder schlecht gemacht werden, vielmehr geht es um die Sicherheit und Gesundheit des Betroffenen wie auch die der anderen Mitskater. Schließlich fordert das In-der-Gruppe-skaten bis zum letzten Kilometer Konzentration, die einfach mit nachlassender Kondition abnimmt. Dies erlebt, so denke ich, nahezu jeder, auch die Guides und erfahrene Langstrecken-Skater. Entsprechend steigt auch das Sturzrisiko und jeder Teilnehmer trägt - meiner Auffassung nach - Verantwortung gegenüber den anderen Skatern, auch für den Fall, wenn eine Gruppe von 20 bis 30 Skatern in nicht mehr zumutbarer Weise auf einen erschöpften Fahrer warten müsste.

Wir weisen immer wieder darauf hin, dass die Streckenlänge nicht zu unterschätzen ist, und dass sich jeder einer Gruppe anschließen sollte, in der er von Beginn an vom Tempo her "locker" mitskaten kann, ohne bereits früh am Limit zu sein. Und es ist möglich, an den Pausen in eine "langsamere" Gruppe zu wechseln. Wichtiger als das Tempo ist aber das Wissen darum, dass der Tag einfach sehr, sehr lang ist. Vom Start bis zum Eintreffen an der Festhalle vergehen 10 Stunden, inbegriffen der Pausen und der Fähre. Hier kann der Schuh im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich drücken.

Wenn man die ca. 130 km umrechnet auf die Zeit, kommt man auf etwa 18 km/h, wobei man - wie gesagt - sich nicht täuschen lassen soll. Wir bewegen uns auf nicht abgesperrten Wegen, das heisst, die Gruppe wird häufiger auch anhalten müssen, zumindest den Speed drosseln, zwischendrin wird das Tempo dann auch wieder deutlich höher sein. Die Länge der Strecke ist die Herausforderung, nicht das Durchschnittstempo. Nicht zu vergessen die kleinen „Bodenwellen“, die sich einfach nach 100 km in den Beinen muskulär irgendwie bemerkbarer machen als noch auf der ersten Etappe.

Das Ah und Oh ist bei der Tour das Gruppenskaten! Wer hier Geschick hat, wenn unnötige Bremsmanöver in einer Gruppe vermieden werden könnten (bei einem entgegenkommenden, völlig harmlosen Radfahrer besteht überhaupt kein Grund zu bremsen!), wer im Windschatten bleibt, der spart seine „Körner“.

Wir als Ausrichter sind froh, wenn schlimme Unfälle vermieden werden können, freuen uns über Lob und sind aber auch dankbar für Kritik, die uns eine weitere Verbesserung der Bodenseeumrundung möglich macht.

Vielleicht bis zum nächsten Jahr!
Cornelius Droop


Kommentare

  Buchstaben von: s.\.t./.b
  "" ➜
senden