Speedskaten olympisch?

Donnerstag, 13. August 2009 um 00:00
Speedskaten am Scheideweg: wird es olympisch oder nicht?

Die feierliche Eröffnung der Speedskating Europameisterschaften in Oostende (Belgien) könnte ein gutes Omen im Schicksalsjahr sein. Denn wenige Monate vor der Entscheidung, ob Inline Skating zu den neuen olympischen Sportarten zählt, war es niemand geringerer als IOC-Präsident Jaques Rogge, der die Besucher auf der Webseite des Organisators begrüsst.
Bei der nächsten Sitzung der IOC-Exekutive am 13./14. September in Berlin wird festgelegt, welche 2 neuen Sportarten es der im Okt. tagenden Vollversammlung für 2016 vorschlägt. Speedskating gehört zu den 7 Kandidaten (Golf, Rugby, Karate, Squash, Baseball und Softball) und hat dabei keine schlechten Chancen. Die Vorteile sind: Speedskating wird in über 60 Nationen und wiederum von vielen Frauen betrieben, die Regeln sind unkompliziert, die Rennen attraktiv und schnell. In Südamerika ist Speedskaten nach Fussball eine der beliebtesten Sportarten, in Asien boomt der Sport. Afrika könnte beim Entscheid allerdings zum Stolperstein werden, hier gibt es kaum Skater, fehlt die Lobby, finden bspw. keine Worldcup-Rennen statt.
Für Deutschland erwarten sich die Speedskater erhebliche Verbesserungen, wenn ihre Sportart endlich olympisch würde. Denn hinsichtlich geeigneter Trainingsstätten ist Deutschland im Grunde noch Entwicklungsland. Ohne Inlinebahnen ist aber effektive Nachwuchsarbeit kaum möglich. Das Deutschland hier dennoch gute Arbeit leistet zeigen die Ergebnisse bei den Europameisterschaften. Im Medaillenspiegel lagen die deutschen Speedskater am Ende hinter Italien und Belgien mit 10 Goldmedaillen auf dem 3. Platz.
Ganz andere Rahmenbedingungen herrschen dagegen in Kolumbien. Hier ist Speedskaten überaus populär und rangiert in der Beliebtheit gleich hinter König Fussball. In der Heimatstadt von Cecilia Baena gibt es allein 30 Bahnen. Zugegeben, Bogota ist mit mehr als 6,5 Mill. Einwohnern nicht gerade klein. Die 22fache kolumbianische Weltmeisterin berichtet weiter, an nationalen Meisterschaften treten tausende von Kindern an. Jedes Kind habe in unmittelbarer Nachbarschaft eine Bahn.
Obwohl in Deutschland überwiegend Straßenrennen (Marathons) bestritten werden, gewinnen die Bahnrennen zunehmend an Bedeutung. Und hier zeigt sich, dass die ehemaligen Rollschnelllaufvereine (wie bspw. Gross Gerau, Darmstadt, Gera) die Inline-Hochburgen von heute sind. Denn spätestens im Jugend- und Juniorenbereich fahren an der Spitze nur noch Skater aus Vereinen, die eine adäquate Sportstätte besitzen.
Die Speedskater vom Bodensee sehen sich gegenüber anderen Vereinen insofern benachteiligt, denn es existiert bislang kein optimales Trainingsgelände. Der Verkehrsübungsplatz in Friedrichshafen platzt aus allen Nähten, wenn 2 Kindergruppen gleichzeitig trainieren (müssen). Und selbst den 6 – 8jährigen aus der Gruppe „Kleine Tiger“ wird es allmählich aufgrund ihres Tempos zu eng auf dem Platz. Die Kinder und Jugendlichen sowie deren Trainer und die erwachsenen Aktiven wünschen sich eine Inline-Bahn oder suchen dringend einen entsprechenden Rundkurs für ihr Training.


Kommentare

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August 2009
30.08.
Cornelius: Tja, der Südkurier "setzt sich fürs Speedteam ein" ;-) http://www.suedkurier.de/sport/regionalsport/bodenseeost/art10611,3915671
14.08.
Cornelius: Hoppla, hatte in der Eile den Beitrag in falsche Thema geschrieben: Wie die SZ richtig schreibt, hat sich das Geld durchgesetzt. Es geht um Geschäftsinteressen, weniger um Sport. "Für Golf stehen milliardenschwere Sponsoren Schlange". Positiv für Rugby wurde gewertet, dass sie bei der Austragung der letzten WM so viel Gewinn gemacht haben. Bei der Austragung des BWIC-Skatedays habe ich bisher weniger ans Geschäfte machen gedacht......das IOC weist uns den Weg
14.08.
Ingo: und Poker wäre auch werbetechnisch toll: die bewegen sich nicht so viel, da kann man mehr und kleinere Sponsorenlabels unterbringen
14.08.
Maik: Oder Poker....vielleicht wird das ja olympisch...youth appeal, universality, popularity, good governance, respect for athletes...
14.08.
Cornelius ;-): Uuuups--> http://www.szon.de/lokales/friedrichshafen/sport/200908140109.html
14.08.
Maik: Als nächste Sportart wird dann Schach aufgenommen....was hat Golf mit Sport zu tun? Olympia hat für mich immer weniger Bedeutung....
13.08.
Cornelius: Vielleicht haben diese alten Herren auch das hier gesehen und sich entschieden, Rugby ist einfach ungefährlicher --> http://www.youtube.com/watch?v=hMB-MhLX7aM&feature=related
13.08.
Ingo: womit sich wieder zeigt: die Welt wird von Idioten regiert-klar:alten Männern liegt Golf näher als Skaten
13.08.
Cornelius: also kurz und knapp: entweder Rugby oder Golf wird 2016 olympisch
13.08.
Cornelius: Da fehlen einem die Worte: The International Olympic Committee (IOC) Executive Board (EB) proposed today the list of 26 core sports and 2 additional sports, golf and rugby, to be included in the 2016 Olympic Programme. The proposal will be submitted to the full IOC for a final decision at its Session in Copenhagen in October, where golf and rugby will have the opportunity to present. Seven sports — baseball, golf, karate, roller sports, rugby, softball and squash — were seeking to enter the Olympic programme. The secret ballot vote by the EB followed an extensive evaluation by the Olympic Programme Commission of the potential added value to the Games from each of the seven sports. “All seven sports made a strong case for inclusion, and the EB carefully evaluated them in a transparent and fair process. In the end, the decision came down to which two would add the most value,” said IOC President Jacques Rogge, who elected not to take part in the vote. “Golf and rugby will be a great addition to the Games.” The key factors in determining a sport’s suitability for the Olympic programme include youth appeal, universality, popularity, good governance, respect for athletes and respect for the Olympic values. “Golf and rugby scored high on all the criteria,” Rogge said. “They have global appeal, a geographically diverse line-up of top iconic athletes and an ethic that stresses fair play.” Wer sich die einzelnen Wahlergebnisse antun will, hier der Link http://www.olympic.org/uk/news/olympic_news/full_story_uk.asp?id=3090
13.08.
Maik: Hier dann live: http://bit.ly/2d45O
13.08.
Stefan K.: Inlineskaten in der Umfrage aktuell nur noch 2., tut was!
13.08.
Maik: Hier abstimmen: http://www.sport.zdf.de/ZDFsport/inhalt/20/0,5676,7595700,00.html
13.08.
Maik: Heute wird entscheiden welche 2 Sportarten für die Bewerbung ausgewählt werden!